Kosmetik-Pionierin Lydia Daïnow

Sie war Vorreiterin in der Kosmetikbranche, Initiantin der kosmetischen Ausbildung in der Schweiz und Gründerin des Westschweizer Fachverbands für Kosmetikerinnen (FREC). Lydia Daïnow wurde durch die sensationellen Erfolge des „Peeling Végétal“ international bekannt. Ihr Wissen, ihre Philosophie sowie ihr Engagement sind sehr geschätzt und häufig gelobt worden. Lydia Daïnows kosmetische Pflege sowie ihre Produktpalette haben auch in der heutigen Zeit nichts von ihrer Relevanz und Aktualität eingebüsst.

Lydia Daïnow wurde 1901 in Genf geboren. Ihre Eltern kamen 1890 von Russland in die Schweiz und waren beide Mediziner. Auch Lydia nahm ein Medizinstudium an der Universität auf, hat dieses aber aufgrund ihrer Heirat im Jahr 1920 abgebrochen.
Zu dieser Zeit entwickelte sich im Bereich der Ästhetik eine neue Berufsgruppe, welche die Laufbahn und Karriere von Lydia Daïnow entscheidend beeinflusste: die Kosmetikbranche. Damals gab es in diesem Bereich noch keine spezifische Ausbildung oder Qualifikationsmöglichkeiten. Die Zusammenarbeit mit der Medizin stellte die einzige Möglichkeit dar, die nötigen Kenntnisse zu erlernen.
Bevor Lydia Daïnow 1934 in Genf ihr erstes Kosmetikstudio eröffnete, reiste sie für ihre Ausbildung nach Paris und hatte dort die Möglichkeit, an der Seite des berühmten Dr. Lucien Jacquet ihre Fertigkeiten zu verbessern. Dr. Jacquet ist bekannt durch seine Methode des „Pincement et Pétrissage“ (Zupfen und Kneten), die auch in der heutigen Zeit sehr geschätzt und auch praktiziert wird. Lydia Daïnow entwickelte rasch eine beispielhafte manuelle Geschicklichkeit und Exaktheit.
Lydia Daïnow wollte in ihrem Salon allen jungen Mädchen, die den Beruf der Kosmetikerin erlernen wollten, eine professionelle Ausbildung ermöglichen. Ihr Institut war das erste in der Schweiz, das eine individuelle, auf die jeweilige Person abgestimmte, wirksame Hautpflege anbot, sowie die Möglichkeit, die Techniken dafür zu erlernen.
Das Jahr 1934 wurde aber noch von einem weiteren wichtigen Ereignis geprägt: die professionelle Nutzung und Anwendung des „Peeling Végétal“, das kurze Zeit vorher kreiert worden war. Dieses kosmetische Produkt von hoher Qualität führte sowohl in der Schweiz als auch im Ausland zu spektakulären Resultaten im Bereich der umfassenden Hautregeneration, die nicht zuletzt den Erfolg von Lydia Daïnow waren und ihr zu internationalem Ansehen verhalfen.

„Die Kraft der Natur bietet uns umfassende Wirkstoffe zur schonenden Regeneration für jedes Hautbild.“
Lydia Daïnow (1901 – 1980)

Die Anerkennung des Berufes der Kosmetikerin in der Schweiz ist ihr zu verdanken. Nach dem zweiten Weltkrieg hat Lydia Daïnow 1946 die „Fédération romande d’esthétique et de cosmétologie“ (FREC) gegründet, das Pendant zum „Fachverband Schweizer Kosmetikerinnen“ (FSK) in der Deutschschweiz. Das Jahr 1946 ist ausserdem das Jahr der Entstehung des „Comité international d’esthétique et de cosmétologie (CIDESCO), gegründet durch Monsieur Poirsons aus Frankreich, Monsieur Dumont aus Belgien und Madame Daïnow aus der Schweiz. Das CIDESCO hat einen entscheidenden Einfluss auf die Kosmetik im Allgemeinen ausgeübt. Über die Jahre wurde Lydia Daïnow vom CIDESCO für ihr unermüdliches Engagement und ihre zahlreichen Arbeiten im Bereich der Kosmetik wiederholt geehrt und immer wieder lobend zitiert und erwähnt. Bei ihren konstanten Bemühungen nach Perfektion ist ihr sehr schnell klar geworden, dass nicht jedes Produkt zu jedem Hauttyp passt. Sie betrieb zahlreiche Studien und entwickelte ihre eigene Theorie, die besagt, dass Pflegemethoden und Kosmetikprodukte bei jedem Hauttyp unter Berücksichtigung spezifischer Kriterien anzuwenden sind.

Die 50er-Jahre verliefen ohne Zweifel ganz zur Zufriedenheit von Lydia Daïnow. Sie heiratete Jean Cogan, einen alten Jugendfreund. Jean Cogan war diplomierter Chemiker. Aufgrund seines Berufes war er in der Lage, alle Ideen seiner Frau konkretisieren und umsetzen zu können.

Lydia Daïnow ist 79-jährig im Jahr 1980 verstorben – ihr Lebenswerk lebt weiter. Ganz im Sinne von Lydia Daïnow werden die Produkte heute in Herznach immer noch traditionsgemäß hergestellt und vertrieben.